Familien-Mix-Vierer bei „Quer durch Berlin“

 

Corona bedingt ist unser Sohn Frederik mit seiner amerikanischen Freundin Phoebe bei uns eingezogen, um sein Studium an der Princeton University online fortzusetzen. Beide rudern sonst im Uni-Team, wo ausschließlich geriemt wird. Es entstand die Idee, als Familienboot bei der Langstreckenregatta „Quer durch Berlin“ am 10.10.2020 zu starten. Zuerst trainierten wir ein paar Mal gemeinsam in unserem Renn-Doppelvierer. Dann ging es zweimal zusammen mit Carsten Reetz, den wir als Steuermann gewinnen konnten, ins C-Boot. Eine ganz neue Erfahrung für unsere beiden jungen Ruderer, die bisher ausschließlich in Rennbooten ruderten. Ab Anfang Oktober bangten wir jeden Tag, ob die Regatta noch abgesagt wird, war Berlin doch teilweise zum Risikogebiet erklärt worden. Aber sie fand statt... Am Samstag ging es auf nach Jungfernheide. Kurze Aufregung gab es noch kurz vor dem Start. Unser Boot „Havel“ hat keinen regelkonformen Bugball. Die Schiedsrichter diskutierten, ob wir von der Regatta disqualifiziert werden müssen. Zum Glück entschieden sie, uns diesmal noch damit starten zu lassen. Wir waren das erste Boot in unserem Rennen und hatten den Vorjahressieger von SV Energie Berlin, der direkt nach uns startete, immer im Blick. Zuerst schien es, dass sie uns gegenüber ein bisschen aufholen würden. Nach ca. 4000 m erhöhte Phoebe dann die Schlagzahl. Damit konnten wir den Abstand dann nach und nach ein wenig vergrößern und schließlich überquerten wir 14 Sekunden schneller als SV Energie das Ziel. Auch die weiteren drei Boote, die in unserem Rennen waren, kamen nicht schneller an. Es war ein spannendes Rennen und ein tolles Familienerlebnis, dass es ohne Corona nicht gegeben hätte. Ganz großer Dank geht an Carsten und alle, die uns davor und dabei unterstützt haben.

Nach dem Rennen gab es noch eine interessante Begegnung. Wir wurden auf Grund des K auf unseren Skulls von Matthias Schumann angesprochen, ob wir von Motor Köpenick sind. Er hat in unserem Bootshaus von 1972 bis 1975 bei Siegfried Herrmann, Kurt Hedtke und Detlef Balke das Rudern erlernt, wurde dann zum Sportclub Dynamo delegiert und ist u.a. 1978 Weltmeister im Achter geworden. Jetzt lebt er in Bonn und ist erfolgreicher Masters-Ruderer.

J. und U.J.

 
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